24.04.2011
30 Jahre Erlbacher Bergwanderung – Rückblick
Es begann 1977, mit einer Idee von Kurt Müller (1911-1988) in der 1957 gegründeten Sektion Wandern, Bergsteigen und Orientierungslauf der BSG Traktor Erlbach. Als Training für Hochgebirgstouren wurden „Rund um Erlbach“ Wanderrouten von ca. 30km Länge und einem Anstieg von mindestens 1000 Metern vorbereitet. Es machte Spaß, bis an die Leistungsgrenze zu wandern. Warum sollten nicht auch Andere für das Leistungswandern begeistert werden? Und so war am 29. April 1979 Start zur 3. Leistungswanderung, der 1. Erlbacher Bergwanderung“, 188 Teilnehmer folgten der Einladung. Damit war der Grundstein für eine organisierte Sportwanderung gelegt, die seitdem einen festen Platz im Terminkalender vieler Vogtländer und Wanderer im In- und Ausland hat und Erlbach als lohnendes Wanderziel bekannt gemacht hat.
Schon 1980 wurde eine zweite Strecke von 18km angeboten, damit die „Genusswanderer“ auch auf ihre Kosten kommen. Ab 1981 konnte man auch einen gemütlichen „Spaziergang“ von 10km machen, was besonders Familien mit kleinen Kindern gefiel. Die Teilnehmerzahl wuchs stetig und erreichte 1984 schon 620. Das spornte natürlich auch die Organisatoren an. Wurde anfangs unterwegs Tee angeboten, so gab es bald auch Speckfettbrote, gastronomische Versorgung mit reichhaltigem Kuchenbuffet und Musik am Ziel. Die Original Schwarzbachmusikanten spielen seit 1988. Fleißige Helfer sorgen jährlich für gutes Gelingen.
Viele alte Wanderfreunde testeten ihre Fitneß jährlich bei der „EBW“. So war der Markneukirchner Wolfgang Pfretzschner 1982 bereits fast 77 Jahre und wanderte 1998 mit fast 93 Jahren letztmalig mit. Er wurde beinahe 100 Jahre alt – ein Beweis, dass Wandern gesund ist! Auch Armin Heberlein, Willi Schüller, Theo Kunze und Hans Eichler gehörten zum harten Kern der Senioren. Familien mit Kindern wetteiferten um den jüngsten Teilnehmer, Jugendgruppen und Wandergruppen verschiedener Vereine wollten die stärkste Gruppe sein. Wertvolle Ehrenpreise stifteten Betriebe, die Gemeinde Erlbach und Privatpersonen.
Die monatelangen Vorbereitungen mit Streckenerkundung, Einholen von Genehmigungen, Suchen von Sponsoren und fleißigen Helfern wurden am Wandertag nicht immer mit gutem Wetter belohnt. Aber für Wanderer gibt es ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur ungeeignete Kleidung! Ärgerlich für Organisatoren und Wanderer waren allerdings „Böse-Buben-Streiche“ wie 1981, als Markierungspfeile in die falsche Richtung gedreht wurden oder auch in anderen Jahren entfernt wurden.
Mit den politischen Veränderungen 1989 wurde auch die Erlbacher Bergwanderung auf eine harte Probe gestellt. Die BSG Traktor Erlbach löste sich 1990 auf und die Wanderer suchten eine neue Organisationsform. 1991 fiel die „EBW“ aus, aber schon 1992 fanden sich einige Unentwegte um Manfred Körner, die „die 13.“ organisierten. 349 Teilnehmer dankten den mutigen Organisatoren. Ab 1993 nahmen die Oelsnitzer Wanderfreunde die „EBW“ in ihr Programm mit auf, und es kamen von Jahr zu Jahr mehr Wanderer, um die Wälder und die Gemeinschaft im Oberen Vogtland zu genießen. Letztmalig organisierten die Oelsnitzer Wanderfreunde die „EBW“ 2004 mit Unterstützung Erlbacher und Markneukirchner Wanderer. Trotz winterlicher Kälte und Schneegestöber am Hohen Brand kamen 827 Teilnehmer.
Bei herrlichem Wanderwetter wurde 2003 ein neuer Teilnehmerrekord mit 1128 Wanderern aufgestellt. Erstmals konnte die Wanderung grenzüberschreitend zum Hohen Stein durchgeführt werden. Maßgeblichen Anteil an dieser langersehnten Neuerung hatten die Bürgermeister von Erlbach und Luby Klaus Herold und Jan Kreutzinger.
Am 2. Juni 2004 gründete sich der Erlbacher Bergwanderverein mit anfangs 12 Mitgliedern und organisiert seit 2005 die „EBW“ eigenständig. Mit einem farbigen, zweisprachigen Programmheft, farbiger Streckenskizze und aktuellen Kontrollstempeln setzten die Vereinsmitglieder auch neue Maßstäbe.
Dank an viele fleißige Organisatoren und Helfer:
Kurt Müller als „Erfinder“ der Erlbacher Bergwanderung und bis 1987 Streckenleger, Manfred Körner bis 2002 und Günter Bahmann 2003 und 2004 waren die Streckenverantwortlichen, dann der Erlbacher Bergwanderverein.
Die Wanderer der BSG Traktor Erlbach verzichteten auf einen erlebnisreichen Wandertag und arbeiteten fleißig an Start und Ziel und an den Kontroll- und Verpflegungsstellen. Hier war viel Eigeninitiative gefragt, wenn Tee oder Brote zur Neige gingen. So besorgte der ehemals Landwüster Klaus Berndt beim Konsum Brot und Belag für den Kontrollpunkt auf dem Wirtsberg und Gisela Hammig brachte selbsgemachten Fruchtsaft zur Erfrischung.
Das Ehepaar Rodewald von der ehemaligen Jugendherberge Zwota sorgte immer für einen schönen Kontroll- und Verpflegungspunkt
Aus dem Kindergarten Wohlhausen bekamen wir viele Jahre herrlichen Früchtetee
Otto Kurzendörfer von der Präwema kümmerte sich um die Herstellung der geschmackvollen Erinnerungsmedaillen
Herzlichen Dank den rührigen Organisatoren um Manfred und Regina Körner, Bodo Haupt, Günter Haueis, Günter Bahmann, Heidi Woscidlo und Carin Hamann für 12 erlebnisreiche Erlbacher Bergwanderungen unter Leitung der Oelsnitzer Wanderfreunde.
Dank dem Eubabrunner Heimatverein, der 1992 die Veranstaltung ermöglichte und bis jetzt jährlich mit leckeren Kuchen aus dem Museumsofen die Wanderer am Ziel verwöhnt.
Nicht zu vergessen die vielen Kuchenbäckerinnen für das tolle Kuchenbuffet.
Ohne die Unterstützung des Erlbacher Gemeindeamtes, der Bürgermeister und Christine Götz wären manche bürokratische Hürden nicht bezwungen worden.